1874 Die Erfindung des Fahrradkennzeichens in Paris?
1874 die Erfindung des Fahrradkennzeichens in Paris?
Seit vielen Jahren ist die Schweiz das Land mit dem höchsten Durchschnittswert bei der Anzahl von Patentmeldungen (pro Million Einwohner). Dieser Wert gilt als der Indikator für die Innovationskraft eines Landes schlechthin. Deshalb ist die Frage des bekannten Werbeslogans für Ricola Kräuterbonbons “Wer hat’s erfunden?” [LINK] in der Schweiz von immanenter Bedeutung. Selbstverständlich auch dann, wenn es um die Erfindung des Fahrradkennzeichen geht.
In Paris führt der Polizeipräfekt, Léon Renault bereits 1874, als es noch keine Velos mit Luftreifen gibt, “la plaque” (Platte, Schild) für “vélocipèdes” (Velos) ein [DOKUMENT]. In jedes dieser Schilder müssen individuell Namen und Adresse der Eigentümer bzw. des Vermieters des Velos eingraviert werden [BILD].
Nun sollte man meinen, dass sich selbstverständlich die Frage aufdrängt, ob es sich bei diesen Banderolen um die ersten Fahrradkennzeichen handelt, oder nicht. Allerdings sind offenbar weder wir noch sonst jemand dieser Frage je konkret nachgegangen. Sondern wir sind jahrzehntelang einfach davon ausgegangen, dass die Fahrradkennzeichen eine französische Erfindung sind; was für uns völlig stimmig war. Zu unserem eigenen Erstaunen haben wir uns diese Frage dann erst, reichlich spät, im Rahmen der vorliegenden Arbeit gestellt. Also bevor wir Léon Renault grosszügig den Vortritt lassen, geht es darum, objektive Kriterien zu definieren, an welchen wir die verschiedenen «Zeichen» messen können. Da wir mit dieser Bewertung auch eine gewisse Klassifizierung schaffen, ist es uns wichtig, diese hier offenzulegen und damit nachvollziehbar zu machen …
Mehr zu diesem Thema erfahren Sie hier: Geschichte der Schweizer Fahrradkennzeichen