1923 Liechtenstein verankert Nummernpatte im Steuergesetz K
1923 Liechtenstein verankert Nummernpatte im Steuergesetz
Am 31. Januar 1921 wurden mit dem Finanzgesetz für das Jahr 1921 die Fahrradsteuer und die Fahrradkennzeichen eingeführt. Die Details dazu hat die Regierung am 15. Juni 1921 per Verordnung geregelt (siehe weiter oben).
Am 11. Januar 1923 wird die Fahrradsteuer und die Nummernplatte im neuen Steuergesetz verankert. In Artikel 87 werden die Gemeinden befugt Automobil- und Fahrradsteuern zu erheben. Bezüglich der Erhebung und der Verwendung der Fahrradgebühren sind die Gemeinden des Fürstentums organisatorisch und steuerlich also mit den Schweizer Kantonen zu vergleichen. In Artikel 105 wird die jährliche Steuer für Fahrräder auf 2 Franken festgelegt. Gleichzeitig mit der Steuer ist die Gebühr für die Nummernplatte zu entrichten, welche für Fahrräder zusätzlich 1 Franken beträgt [DOKUMENT].
Aus Schweizer besonders interessant ist, dass im Gesetz vom Januar 1923 sämtliche Beträge in Schweizer Franken deklariert werden. Erwähnenswert ist dies, da zum Zeitpunkt als dieses Gesetz publiziert wird, die offizielle Landeswährung in Liechtenstein die österreichische Krone ist. Da sich diese jedoch in freiem Fall befindet, hat Fürst Johann II «der Gute» bereits 1920 die Ausgabe von Notgeld mit der Bezeichnung Heller erlassen. Zur selben Zeit etabliert sich der Schweizer Franken im täglichen Leben mehr und mehr als Schattenwährung mit sicherem Wert.
Bereits am 19. März 1923 schliesst sich Liechtenstein wohl dem schweizerischen Zollgebiet an. Doch nach Verhandlungen mit der Schweizer Regierung tritt die Einführung des Schweizer Frankens als Landeswährung erst am 26. Mai 1924 (also nach dem Steuergesetz) offiziell in Kraft. Offenbar bestehen nicht nur auf der Strasse, sondern auch im Parlament keinerlei Zweifel darüber, dass der Franken die künftige Währung im Land sein wird.
Zur selben Zeit werden im Fürstentum auch die meisten Gesetze dem Schweizer Standard angeglichen. Das vorliegende Steuergesetz ist eines davon. Wir werden sehen, dass unsere Nachbarn auch für die Gestaltung der Fahrradkennzeichen auf das Design von Schweizer Kantone zurückgreifen.
Mehr Informationen finden Sie im Schweizer Velonummern Museum: Geschichte der Schweizer Fahrradkennzeichen