Velo-Wache AG Küsnacht 1945-1960er kleines Modell

Firmen für Velo-Diebstahlversicherung, -Bewachung und -Fahndung

 

Ab 1934 werden verschiedene Firmen für Velo-Diebstahlversicherung, -Bewachung und -Fahndung gegründet. Ihre Innovation ist eine direkte Folge des «Bundesgesetzes über den Motorfahrzeug- und Fahrradverkehr», welches am 1. Januar 1933 in Kraft getreten ist [DOKUMENT] und in Art. 32 die von den Kantonen bisher ausgegebenen nummerierten Kontrollschilder verbietet: «Ausschluss des nummerierten Kontrollschildes: Die Radfahrer sind von der Führung eines nummerierten Kontrollschildes befreit, auch wo eine obligatorische Haftpflichtversicherung besteht.». Wie sich erst nach Inkrafttreten des Gesetzes restlos klärt, sind allerdings nicht die Kontrollschilder selbst, sondern lediglich deren Nummerierung verboten.

Das durch dieses Verbot entstandene Regelungs-Vakuum führt über Jahrzehnte zu verschiedensten Problemen, welche in unserer Publikation detailliert beschrieben werden. Aus Sicht der Polizei ist dabei das einschneidendste, dass sie nun nicht mehr in der Lage ist, gestohlene bzw. wiedergefundene Fahrräder zu identifizieren und diese aufgrund der im kantonalen Register verzeichneten Nummer ihren Besitzern zuzuweisen. In der Folge stapeln sich schweizweit die besitzerlosen Velos in den Werkhöfen der Polizei zu hunderten. Gleichzeitig nehmen offenbar auch die Diebstähle zu.

Diese unbefriedigende Situation schafft in der Bevölkerung neue Bedürfnisse nach Sicherheit. Die «Bewachungs-Organisationen» erkennen dieses Vakuum und wollen es mit ihrem Geschäftsmodell ausgleichen. Sie bietet einerseits eine Diebstahlversicherung für Velos an, welche im Schadenfall für die Wiederbeschaffung eines neuen Fahrrads aufkommt. Andererseits stellt sie eine Organisation zur Verfügung, welche die Velos bewachen soll und gestohlene Velos in der ganzen Schweiz sucht. Diese regionalen Fahnder werden «Kontrolleure» genannt. Nebst dem grössten Anbieter, der Velo-Wache AG [LINK] gibt es die Farabewa AG, die «Provel» Genossenschaft und die «Velo-Aufsicht».

Wie das Angebot dieser «Bewachungs-Organisationen» aussieht, wie sie funktionieren, wie sie werben, wie sie sich Markt-Vorteile verschaffen, wie sie einander bekämpfen und weshalb sich immer wieder das Bundesgericht mit diesen Firmen befassen muss, erfahren Sie ab Mitte 2025 in der erweiterten Version unserer Publikation Geschichte der Schweizer Fahrradkennzeichen

Firma: Velo-Wache AG
Firmensitz: Küsnacht
ausgegeben: ca. 1950 – Anfang 1960er-Jahre
Modell: Klein

Sammlung: Bruno Hagmann

Material: Aluminium
Abmessungen: 4.8 x 6.0 cm

invendibile