1990 Fahrradvignette gemäss Verordnungen
1990: Das “Velovignetten-Design” gemäss Verordnung
Das Velovignetten-Design entspricht inhaltlich weitgehend dem bereits am 22. September 1986 von der Arbeitsgruppe der Vereinigung der Strassenverkehrsämter VSA, verfassten Papier «Fahrradkennziechen» [DOKUMENT].
Die Velovignette ist 4 cm breit und 2 cm hoch. Das Velovignetten-Design, mit weissem Hintergrund und schwarzer Schrift, besteht aus zwei nebeneinanderstehenden Quadraten und vier Informationen. Im Gegensatz zur Graphik in der Verordnung kommt in der Praxis eine Aufteilung in zwei gleich grosse Quadrate zur Anwendung [BILD]. Im rechten Quadrat wird mit zwei sehr grossen Ziffern (14 mm) der Jahrgang (Gültigkeitsjahr) gezeigt. Im linken Quadrat befinden sich von oben nach unten: In grossen Ziffern die Nummer des Haftpflicht-Versicherers (7 mm), in mittelgrossen Ziffern die Nummer des Kantons (3.5 mm), in welchem der Haftpflicht-Versicherer seinen Sitz hat, in kleinen Ziffern (2.5 mm) die Seriennummer (bisher Versicherungsnummer) [BILD].
Gegenüber den geprägten Fahrradkennzeichen gibt es nun also folgende inhaltlichen Unterschiede:
Kanton
Zwar erscheint der Kanton auch im Velovignetten-Design, doch wurde nun der Bezug zum Kanton völlig neu definiert. Stand der Kanton auf den geprägten Fahrradkennzeichen bisher (wie bei Autokennzeichen) für den Kanton, der das Kennzeichen ausgibt, wird neu, mit zwei Ziffern verschlüsselt und damit für Laien nicht erkennbar, die Nummer des Kantons, in welchem der Haftpflicht-Versicherer seinen Sitz hat aufgeführt (in der Reihenfolge der Nennung in Artikel 1 der Bundesverfassung; 01–26). Das Design ist so konzipiert, dass von den auf dem Fahrradkennzeichen enthaltenen vier Informationen, in vier verschiedenen Schriftgrössen, für den Kanton nun die zweitkleinste (3.5 mm) verwendet wird.
25 = Genève
Seriennummer
Bisher wird die fortlaufende Nummerierung der Fahrradkennzeichen, wie sie auch bei den Motorfahrzeug-Kontrollschildern üblich ist, in Gesetzen und Verordnungen «Versicherungsnummer» genannt. Diese Nummer stellt im Sinne einer Policen-Nummer den Bezug zwischen dem Halter des Fahrrads und der Haftpflichtversicherung her. Auch auf der Velovignette gibt es eine Versicherungsnummer. Diese hat jedoch nun eine völlig andere Bedeutung. Die bisherige Versicherungsnummer wird nun Seriennummer genannt.
Versicherungsnummer
Nun erscheint in grossen Ziffern die Nummer des zuständigen Haftplicht-Versicherers; neu Versicherungsnummer genannt. Ebenfalls eine verschlüsselte, aus zwei Komponenten bestehende und für Laien nicht erkennbare Information. Das Design ist so konzipiert, dass von den darauf enthaltenen vier Informationen, in vier verschiedenen Schriftgrössen, für den Haftpflicht-Versicherer, die zweitgrösste (7 mm) verwendet wird.
Mit Ausnahme der Abkürzungen der Bezirke gab es bei den geprägten Fahrradkennzeichen nie verschlüsselte, für Laien schwer interpretierbare Informationen.
Bezogen auf die einst so dominante und umkämpfte Nummerierung der Fahrradkennzeichen lässt sich abschliessend feststellen, dass sich deren Schriftgrössen, entsprechend ihrer Bedeutung und unter politischem Druck, von einst stolzen 40 mm Höhe auf bescheidene 2.5 mm zurückentwickelt hat, was einer Reduktion von 93.75% entspricht.
Vertrieben werden die Vignetten neu auch über die Post, die Bahn, Supermärkte usw.
Mehr Informationen finden Sie im Schweizer Velonummern Museum: Geschichte der Schweizer Fahrradkennzeichen
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