ZH 1914 Prototyp 2 schwarz

Kanton: Zürich
Herstellungsjahr vermutlich 1914
Prototyp 2 mit schwarzem Hintergrund für die Jahre 1915 bis 1924

Sammlung: Strassenverkehrsamt des Kantons Zürich

Material: Metal / Email

Im Kanton Zürich werden ab 1910 (siehe Kapitel «1910 ZH: Wann wurden im Kanton Zürich die Email-Schilder eingeführt?») ausgegeben [BILD]. Für die Jahre 1914 bis 1924 werden die vier möglichen Formen, die zwei unterschiedlichen Hintergrundfarben, die einzelnen Serien sowie spezielle Kennzeichnungen jedes Jahr neu definiert. Jedem der 11 Bezirke wird jeweils ein besonderer Nummernkreis zugewiesen und schriftlich definiert [DOKUMENT]. Für die vier Jahrgänge davor haben wir bis heute keine Dokumentation finden können. Wissen Sie mehr darüber?

Diese Fahrradkennzeichen haben eine Nummerierung, welche in der Ausweiskarte und im Register der ausgebenden Stadthalterämtern eingetragen wird; jedoch hat das Schild keinen Jahrgang. Die Idee war offenbar, dass man drei verschiede Formen (Rechteck, Oval, Herzform) von Schildern ohne Jahrgang führte und jedes Jahr eine andere dieser Formen gültig war. Auf diese Weise ist einfach zu sehen, ob die Radfahrer ein aktuelles Fahrradkennzeichen haben. Nun gibt es offenbar findige Rad­fahrer, welche ihre Schilder nicht abgeben und darauf spekulieren, dass sie dasselbe Schild in drei Jahren wieder verwenden können ohne die Gebühren zu bezahlen. Dieser Missstand wird am 15. Juli 1914 im Zürcher Regierungsrat zum Thema. Die Polizeidirektion schlägt vor, dass man die Anzahl der Modelle erhöht, indem man zusätzlich mit der Grund- und Schriftfarbe variiert. Zur Veranschaulichung des neuartigen schwarzen Hintergrunds wird dem Regierungsrat eine «Mustertafel» vorgelegt. Dabei handelt es sich möglicherweise um diesen Prototyp, den der Sammler Stefan Hotan im Archiv des Strassenverkehrssamtes des Kantons Zürich gefunden hat. Dieser schwarze Hintergrund wurde erstmals 1915 mit einer Herzform angewendet. Allerdings unterscheidet sich das Design des kleinen Kantonswappen künftig von jenem des Prototyps.

Der Regierungsrat beschliesst für die kommenden Jahre, ab 1915 bei der Metallwarenfabrik Zug AG je 35’000 bis 40’000 Email-Schilder für jährlich rund CHF 10’000 zu bestellen. Das Dokument gibt ausser­dem Auskunft über Preise, Mengen und Produzenten [DOKUMENT]. In der Praxis wird die Anzahl der Modelle dann noch zusätzlich mit der Einführung eines runden Schildes erhöht.

Mehr dazu erfahren Sie in der Geschichte der Schweizer Fahrradkennzeichen

 

unverkäuflich